About S-77CCR
System-77 Civil Counter-Reconnaissance
S-77CCR ist ein taktisches urbanes Gegenüberwachungssystem für
bodengelenkte UAV (unbemannte Luftfahrzeuge) sowie luftgestützte Drohnen
und dient der Beobachtung des öffentlichen Raumes.
Die Gewalt der herkömmlichen Kriegsführung wird heute durch das
Anwachsen von Low-Intensity-Konflikten in den Hintergrund gedrängt. Die
zunehmende Privatisierung von Sicherheit, zu der es bei dieser alles
durchdringenden und in alle Richtungen gehenden neuen Art der
Konfrontation kommt, verlangt nach Lösungen, die Transparenz und
Machtgleichgewicht ermöglichen. Um jedoch Überwachungskenntnisse
gesellschaftlich zu streuen sowie ein breites Hintergrundwissen über
Kontrolltechnologien zu vermitteln, erscheint es notwendig, einen
öffentlichen Zugang zu den entsprechenden Technologien herzustellen. Im
Hinblick auf Verletzungen von Grund- und Menschenrechten sollten
defensive öffentliche Nachrichtennetzwerke hochentwickelte Techniken der
Verbrechenskartierung sowie der räumlichen Konfliktdarstellung
einsetzen. Koordinierte alternative elektronische Nachrichtenbeschaffung
ist in der Lage, eine fluide und der zentralen Strukturanalyse dienliche
Wahrnehmung sozialer Konflikte herzustellen. Selbstschutzinstrumente
zur Risikobewertung für unabhängige Bürger sind eine Voraussetzung
dafür, den Herausforderungen globaler Risikoumgebungen und ziviler
Konflikte begegnen zu können.
Semiautomatische geographische Informations-Applikationen können dafür
eingesetzt werden, feindliche Elemente oder und Einsatzgruppen zum
Zwecke der zivilgesellschaftlichen Konfliktanalyse zu lokalisieren.
Biometrische Überwachungstechniken dienen der Sicherheit kulturell und
politisch aktiver Bürger und ermöglichen es, Regierungsvertreter und
Geschäftsagenten zu observieren. Die Observierung von Polizeikräften oder
Straßenkampfeinheiten kann bei Großdemonstrationen und andern Aktionen
des zivilen Ungehorsams einen taktischen Vorteil verschaffen.
Jüngste öffentliche Konflikte haben deutlich gezeigt, dass Technologien
für die unabhängige Beobachtung von Einsätzen nötig sind, um den
Entwicklungen vorgreifen zu können, aber auch um in Rechtsstreiten und
Gerichtsverfahren bestehen zu können.
Das
S-77CCFR Konsortium hat Wien für den ersten Probeeinsatz seines
luftgestützten öffentlichen Nachrichten- und Aufklärungsdienstes
ausgewählt und wird die erste einsatzfähige taktische Kommandozentrale
auf einem Platz im historischen Stadtzentrum errichten. Die Anlage
beinhaltet eine Demo-Ware, welche den taktischen Einsatz von S-77 bei
den Unruhen in Wien im Jahr 2000 zeigen. Anstatt Seattle, Genua oder
Genf ist es jetzt die Wiener Protestbewegung, die nach der
Machtübernahme durch eine Rechts-Regierung als Modell für die S-77
Einsatzplanungen dient. Das Spektrum der verschiedenen Aktionen und
insbesondere die extreme Mobilität der Akteure waren die wichtigsten
Gründe, diese Protestbewegung als Vorbild für Demonstrationszwecke
auszuwählen.
Die zivile Gegenaufklärungsanlage wird der interessierten
Öffentlichkeit ab 13. Mai 2004 auf dem Wiener Karlsplatz zugänglich
sein.